MEDIATION MIT BEHINDERTEN MENSCHEN

Gerade bei mediativer Interventionen bei Menschen mit Behinderung spielen Wahrnehmungskonflikte eine große Rolle.

Menschen, die in ihrem Handeln und oder Denken eingeschränkt sind, haben einen riesen Vorteil: Sie sprechen aus, wie es ihnen geht. Sie bestehen nicht lautstark auf einem Standpunkt oder schmeißen Floskeln in die Runde, sie artikulieren nicht "heute ist ein ganz blöder Tag", sondern sie bringen ihren Gefühlzustand meist sehr klar auf den Punkt, zum Beispiel mit "ich bin traurig" oder "ich bin gekränkt".

Damit kann der vermeintliche Konfliktpartner etwas anfangen, auch wenn eine Vermittlung durch einen Mediator notwendig ist, darum sind Lösungen in solchen Situationen oft gar nicht so weit weg.

Ich war und bin zeitweise noch für das Ausbildungszentrum Dorothea in Gablitz tätig und habe dort sehr viel Erfahrung vor allem mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sammeln dürfen!

Freilich ist auch die medizinische Komponente nicht abzutun, denn es kommt auch auf den Grad der Behinderung an. Sichergestellt muss jedenfalls sein, dass der Mediand seine Situation und die damit verbundenen Bedürfnisse verstehen und auch ausdrücken kann.

Menschen mit Handicap brauchen manchmal länger, um sich zu artikulieren, das erfordert Geduld und Empathie. Das sind auch die grundsätzlichen Voraussetzungen für einen Mediator!

Die Behinderung bringt auch häufig eine sprachliche Einschränkung mit sich, die Menschen sind dann oft auch unsicher und meist gar nicht gewöhnt, dass man sie ausreden lässt. Sie schaffen es aber immer, sich so auszudrücken, dass man versteht, was ihnen wichtig ist.

Wenn das nicht der Fall ist, wird eine mögliche Lösung wohl ein Dolmetsch sein. Bisher habe ich noch nie einen gebraucht.

Ein Beispiel aus der Praxis, gelöst in ein paar Minuten während meiner ehrenamtlichen Tätigkeit, finden Sie, wenn Sie hier anklicken!